Fast jeder Vereinsspieler und etliche ambitionierte Freizeitspieler im Pool-Billard legt sich irgendwann ein so genanntes Break-Jump-Queue zu. Ein Break-Jump-Queue ist einmal in der Mitte mit einem Gewinde versehen; zusätzlich ist das Unterteil noch einmal mit einem Gewinde unterteilt. Zum Jumpen wird nur das untere Stück des Queues abgeschraubt. Wozu braucht man das?

Früher besaßen Spieler eher nur ein Breakqueue, um beim Anstoß nicht ihr eigentliches Spielqueue zu beschädigen (verbiegen) und, weil beim Anstoß bestimmte Queueeigenschaften benötigt werden, die man sonst nicht braucht. Breakqueues sind etwas steifer und härter als Spielqueues, hatten oft härtere Spitzen (Pommeranzen) und ein höheres Gewicht, um mehr Geschwindigkeit in den Stoß zu bekommen. Zum Jumpen verwendeten damals die meisten Spieler das Oberteil ihres Spielqueues. Da das Queue dann wesentlich leichter ist, war der Jump-Shot einfacher auszuführen. Er blieb damals jedoch ein technisch anspruchsvoller Stoß. Nur sehr gute Spieler konnten mit dem ganzen Spielqueue die Weiße legal zum Fliegen bringen, nämlich mit einem Stoß von oben. „Schaufeln“ war nie erlaubt. Manche Spieler besaßen schon damals reine Jump-Queues, die ebenfalls kürzer waren als normale Queues.

Irgendwann wurde die vorgeschriebene Mindestlänge für Pool-Queues auf 102 cm gesetzt . Somit war es nicht mehr möglich, nur mit dem Oberteil zu jumpen. Ich vermute, etwa um diese Zeit kam jemand auf die Idee, Jump- und Breakqueue zu vereinen, damit man nicht so viele Queues mit sich herumträgt. Seinen großen Durchbruch hatte das Break-Jump-Queue (und auch das reine Jump-Queue) aber erst mit der Entwicklung von Pommeranzen oder einteiligen Ferrulen aus Phenolharz, die extrem hart sind. Mit diesen wurde der Jumpshot auf einmal technisch viel leichter als mit normalen Lederpommeranzen. Gleichzeitig bekam man mit diesen Spitzen mehr Wucht in den Anstoß, was die Vereinigung in einem kombinierten Queue noch sinnvoller machte. Mitlerweile kann jeder einigermaßen geübte Spieler die Weiße jumpen und tut dies – leider – auch viel zu oft. Oft wäre ein Stoß über die Vorbande nämlich die bessere Wahl.

Ein reines Breakqueue und dazu ein reines Jumpqueue haben meist nur sehr gute Spieler und Topprofis. Reine Breakqueus und reine Jumpqueues können von den Produkteigenschaften noch besser auf den jeweiligen Stoß, für den sie gebaut sind, angepasst werden. Das macht im Spitzenbereich einen Unterschied, der für den normalen Vereinsspieler und Freizeitspieler aber eher unwichtig ist. Die meisten Leute fahren mit einem Break-Jump-Queue sehr gut, die man schon ab ca. 30 Euro kaufen kann.